Das Glück und der Zufall wollten es, dass ich den Verein Aguablanca e.V.gegen Ende meiner Schulzeit kennenlernte. Vorherige Erfahrungen aus Argentinien und anderen Ländern hatten in mir die Faszination für fremde Kulturen und „das südamerikanische Lebensgefühl“ geweckt. Aber nicht nur dieser Aspekt, sondern auch mein Interesse am Brotbacken und der Arbeit mit Kindern führten dazu, dass ich den Verein und sein Freiwilligenprogramm zu schätzen lernte.

Während des elfmonatigen Aufenthalts gestaltete ich den Englischunterricht von der vierten bis zur elften Klasse mit. Besonderen Spaß machte es, einer kleinen Gruppe von Kindern, das Brotbacken beizubringen, womit wir eine traditionelle Aktivität der Schule wiederbeleben konnten. Außerdem unterstützte ich den Sportunterricht und organisierte Projekte, wie den English-Day, mit Kim Schauwecker.

Der Einstieg in das Unterrichten fiel mir aufgrund der kulturellen, strukturellen und klimatischen Bedingungen natürlich schwer. Allerdings konnte ich mich aufgrund meiner Spanischkenntnisse und der kolumbianischen Offenherzigkeit schnell daran gewöhnen.

Genau diese Offenherzigkeit hat Eindruck auf mich gemacht: Mein Gegenüber so anzunehmen, wie er oder sie ist, und in ihm oder ihr die Bereicherung zu entdecken.

Nach einem Schicksalsschlag neuen Mut zu finden. Die Augen offen zu halten und in jedem Aspekt des täglichen Lebens die Lehre/die Möglichkeit zu sehen. All dies stellt immer wieder aufs Neue eine Herausforderung dar. Meine Erfahrungen aus Kolumbien erinnern mich stets daran.

Ich gestalte die Treffen der Freiwilligen mit, versuche es, den aktuellen Freiwilligen mit Rat zur Seite zu stehen. Außerdem schreibe ich Texte jeder Art und helfe, wenn ich kann.